Der ungarische Ernő Rubik hat 1974 ein mechanisches 3D Geduldsspiel erfunden, das in Deutschland als Zauberwürfel bekannt ist (im englischen wird er Rubik’s Cube genannt). In den 80ern war das Ding Teil der Pop-Kultur. Weltweit sind inzwischen über 350 Millionen von den nervraubenden Teilen verkauft worden, genau vor einer Woche eins an mich.

Im Sommer hat der Freund einer ehemaligen Bandkollegin schwer beeindruckt, als er vor meinen Augen einen dieser Würfel in knapp über einer Minute löste. Bis dahin stand für mich eigentlich fest, dass die Dinger eigentlich unlösbar sind. Aber wenn der das so schnell kann, will ich das auch mal schaffen.

Kaum zwei Monate später hab ich mir dann einen Würfel gekauft. Ich hab beschlossen nicht selbst zu verzweifeln, sondern mich direkt an ein Genie zu wenden. Lang lebe das Internet, derartige professionelle Hilfe findet sich auf YouTube. Dan beschreibt eine Taktik, die aus einer Reihe von Algorithmen besteht. Richtig angewandt, sortieren diese die Farben auf dem Würfel.

Hab ich probiert. Und auf anhieb geschafft. Innerhalb von etwas weniger als zwei Stunden. Daraufhin hat mich er Ergeiz gepackt. Ich habe den Würfel immer und immer wieder gelöst. Im Bus gab’s ein paar komische Blicke, aber irgendwas ist ja immer. Mit der Zeit konnte ich einen Algorithmus nach dem anderen auswendig und wurde immer schneller.

Da ich weiß, dass mein Gedächtnis nicht das beste ist, und ich die Algorithmen wieder vergesse, sobald ich den Würfel mal eine Woche lang nicht in die Hand nehme, habe ich mich beim cubing gefilmt. So kann ich in Zukunft immer auf das Internet verweisen, und brauche mich im wahren Leben nicht blamieren. Jaja, ich bin ein helles Köpfchen.
Gefilmt wurde übrigens präzise eine Woche nachdem ich den Würfel zum ersten Mal in der Hand hatte. Zu sehen ist wie ich 6:22 Minuten für die Lösung brauche. Das ist kaum 54 mal so lange wie der aktuelle Weltrekord. Also ich würde mich spätestens jetzt ins Buch der coolen Leute aufnehmen…


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