Gestern war Mittsommernacht. Das bedeutet hier vor allem, dass es so gegen 2 nur kurz ziemlich (nicht mal stock sondern nur relativ) dunkel ist. Und während die Schweden ganz platt ein Fest feiern, dass sie Mittsommernacht nennen, begehen die Dänen den Skt. Hans Dag, nach Johannes dem Täufer.

Dieser heilige Hans ist wohl irgendwie der Täufer unter dem Chef und der Begründer der Baptisten gewesen. So ganz genau weiß das aber auch eigentlich keiner. Und wieso der Tag so heißt erst recht nicht. Dass der hier gefeiert wird, hat aber, so konnte mir bestätigt werden, damit zu tun, dass, wie bei uns die Heiden ihre Feste nicht feiern durften und sich dann irgendeinen Christlichen Termin dazu gesucht haben. Den 24. Juni eben, Sankt Hans Tag.

Der Christliche Hintergrund wird deutlich, wenn ich beschreibe wie der Tag abläuft. Erst essen alle zusammen Lamm. Dann ziehen alle zu einem großen Haufen Grünabfälle und zünden den an. Dann singen alle ein Lied. Und dann werden die Hexen ins Feuer geworfen.

Einer der Professoren mit denen ich hier arbeite hat mich dazu eingeladen. Die feiern sowas immer mit der ganzen Nachbarschaft. Eigentlich ist das vergleichbar mit Osterfeuern bei uns.
Gestern war’s allerdings stürmisch. Und zwar sehr. Der große Haufen konnte aus Sicherheitsgründen nicht angezündet werden. Dafür gab’s dann ein kleineres Lagerfeuer. Auch sehr nett.

Hexenverbrennung Als die Hexe (eine kleine zurecht gemachte Puppe, irgendwo in der Bildmitte schwer zu erkennen) ins Feuer geworfen wurde, haben sich alle gefreut, mich angestarrt und geschrien, dass die ja jetzt nach Deutschland fliegt. Zum Blocksberg.
Schön. Die Hexen in Deutschland sind also nur die alten verbrannten aus Dänemark…

War ein sehr lustiger Abend mit sehr netten Leuten und ziemlich leckerem Essen. 🙂


1 Comment

Wasili · June 26, 2008 at 9:48 am

Das sind ja bedenkliche Bräuche … fressen, zusammenrotten, zündeln. Na ja …

!!!!!ABER WAS SOLL MAN DENN SONST MACHEN, WENN MAN SCHLECHTEN FUSSBALL SPIELT!!!!!!

Ich sags dir, gestern war echt was los hier. Bin auf der Kö ganz wunderbar zugeparkt worden, von einem Rudel lallender Deutschlandfans und einem Traktor, voll behangen mit Deutschlandfahnen.

Am Ende konnte ich dann meinen Obrigkeitsglauben abschütteln und bin illegal über den Bürgersteig nach Hause gefahren.

Hunde in Deutschlandfarben, rasierte bunte Schädel, Männer ohne Hosen, Traktoren mit Anhänger – hier gab es alles.

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